Die Menschen nehmen Abschied vom Planeten Erde. In über 8.000 Jahre gemeinsamer Geschichte hat sich der Mensch die Natur zum Garten kultiviert. Sie haben viel zusammen erlebt - von der Vertreibung aus dem Paradies über die hängenden Gärten von Babylon bis zur Erfindung des Gewächshauses: die Pflanzen sind zum Handelsgut geworden. Während des Tulpenrausches von 1637 erlebte Europa seinen ersten Finanzcrash. Und bis in die Gegenwart hinein durchstöbern Pflanzenforscher die letzten Winkel des Planeten auf der Suche nach geheimnisvollen Pflanzen mit wundersamen Eigenschaften.
Der erste Akt des botanischen Langzeittheaters feiert diese Geschichte des Gartens mit einem Gartenfest. An mehreren Stationen können die Besucher an einer Tulpenbörse spekulieren (und verlieren) oder im "Garten der Gene" lernen, wie man Blumen künstlich bestäubt. Sie können sich im "Zen-Garten" mit Pflanzen massieren, sich im "Apothekengarten" über Kräuter und ihre mysteriösen Eigenschaften beraten lassen oder an einer "Pflanzensafari" teilnehmen. Am "Pflanzengrill" gibt's geröstete Lilienblüten und aus der "Pflanzenjukebox" kommen die größten Pflanzenhits der letzten 200 Jahre.
Höhepunkt und Ende des Gartenfestes ist die Sinfonie der Rasenmäher, in welcher die Menschen noch einmal das mit der Natur machen, was sie am besten konnten: beschneiden, rasieren, zurechtstutzen. Danach bleibt der Planet allein zurück und die Zeit nach Ende der Menschheit hat begonnen.
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Was passiert, wenn wir verschwunden sind? Nachdem die Zuschauer am Ende des ersten Akts die Observationskapsel betreten und ihren Platz eingenommen haben, öffnet sich erstmals der Vorhang zum botanischen Langzeittheater. Der Blick fällt auf den leeren Garten im Dämmerlicht, aus den Lautsprechern ist die Welt ohne uns zu hören.