Statisten des Skandals
mit: Jennifer Böhm, Eva Krautwig, Gerrit Frers, Stefan W. Wang
sowie dem Thomaschor der Kirchengemeinde Kiel-Schulensee
Text/Regie: Tobias Rausch + Ausstattung: Katja Reetz + Musik: Mathias Herrmann + Chorleitung: Sabine Seifert
Video: Eve Hurford + Künstlerische Mitarbeit: Elisabeth Rech + Dramaturgie: Jens Paulsen
Assistenz: Annika Struck + Praktikum: Sarah Prinz, Miriam Kastner
Premiere: 19. April 2009
19:30 Uhr
Theater Kiel / Schauspielhaus Studio
Weitere Aufführungen:
22.04. / 29.04. / 02.05. / 14.05. / 22.05. / 09.06. / 10.06. / 14.06. / 25.06.
Jeder Skandal produziert seine Helden und Schurken. In den Medien werden sie gefeiert und verdammt. Ihr Leiden, ihre Verfehlungen und ihr Absturz werden öffentlich zelebriert und dokumentiert. Öffentliche Anprangerung, einhellige Empörung, Zuweisbarkeit von Schuld und dramatische Konsequenzen für die Betroffenen - die Zutaten eines Skandals gleichen den Mechanismen der klassischen Tragödie. Seine Dramaturgie folgt einer fünf-aktigen Struktur: 1.Normverletzung (latente Phase), 2. Skandalisierung (Durchbruchphase), 3. Angriffe und Abwehr (Popularitätsphase), 4. Dramatisierung (Kulminationspunkt), 5. Entscheidung und Aufarbeitung (Ermüdungsphase).
Neben dieser Geschichte der Helden und Schurken greift aber jeder Skandal tief in das Leben von zahlreichen Personen ein, die nur am Rande in den Fall verstrickt sind: Nachbarn, die vor die Fernsehkamera gezerrt werden; Mitarbeiter und Kollegen, die vor Gericht aussagen müssen; Familienangehörige und Freunde, die sich bloßgestellt fühlen; oder der ganz normale Passant, der durch einen dummen Zufall in die ganze Angelegenheit verwickelt wird. Gleichwohl hinterlassen die Ereignisse nicht selten tiefe Spuren in den Biographien dieser "Statisten" des Skandals.
Gegen ihren Willen und ohne eigene Initiative finden sie sich plötzlich in einer öffentlichen Angelegenheit wieder, deren Regeln sie nicht kennen und beherrschen. Sie haben weder die Prominenz noch die Mittel, um die eigene Geschichte zu schützen und zu bestimmen.
Das Projekt untersucht anhand der sog. Kieler Affäre um die ehemaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein Barschel und Engholm sowie den Medienreferenten Reiner Pfeiffer die Auswirkungen eines Skandals auf seine Statisten. Wie wurden die Ereignisse aus ihrer Perspektive erlebt? Welche Konsequenzen hatte die Affäre für ihr Leben? Und wie gehen sie heute mit den Erinnerungen an die sich überstürzenden Ereignisse aus den Jahren 1987-1992 um?
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Hier finden Sie Kritiken zur Inszenierung.
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Nach der Premiere erreichte uns die Mail einer interviewten Zeitzeugin, in der sie ihre Eindrücke mit dem Projekt schildert.
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Wir danken herzlich allen Zeitzeugen und Gesprächspartnern, die für ein Interview zur Verfügung standen, sowie dem Archiv des Landtages des Landes Schleswig-Holstein! Ohne ihre Unterstützung wäre das Projekt nicht möglich gewesen.
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Link zur MySpace-Seite mit der Musik von Matthias Herrmann zum Stück.
Link zur Fotoseite des Theaters Kiel zum Stück.