ALLES OFFEN. Rostocker Geschichten aus der Zeitenwende



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ALLES OFFEN
Rostocker Geschichten aus der Zeitenwende

Text/Regie: Tobias Rausch + Ausstattung: Michael Böhler + Musik: Matthias Herrmann
Projektkoordination: Tobias Graf + Dramaturgie: Stephan Behrmann + Recherche-Mitarbeit: Uta Nevermann
Es spielen: Caroline Erdmann, Benjamin Bieber, Marco Matthes

Premiere:
03. Oktober 2009, 20:00 Uhr, Volkstheater Rostock / Theater am Stadthafen

Eingeladen zu den Autorentheatertagen 2010 am Deutschen Theater.
Ausgezeichnet mit einer Nominierung zum Alternativen Theatertreffen der Fachzeitschrift Theater der Zeit (Heft Mai 2010).




Die junge Ärztin aus Rostock setzt sich während einer Dienstreise heimlich ab, um das erste Mal den Westen zu besichtigen. Ihr erster Weg führt in einen Beate-Uhse-Shop. Als sie den Laden verläßt, hält eine große Kamera auf sie: ARD, Tagesschau, zwanzig Uhr. So leicht macht man sich zum Hans Wurst, denkt sie sich ...
In der Bezirksleitung der FDJ herrscht Chaos. Der 1. Sekretär ist plötzlich verschwunden, alles befindet sich in Auflösung. Keiner weiß, wie es weitergeht. Als die Mauer fällt, ordnet die neue Chefin sofort an: Jetzt werden die DDR-Flaggen rausgehängt!
Der Handwerker sitzt in seinem Trabbi und wartet. Es ist halb sechs Uhr morgens, im Haus ist noch alles dunkel. Drei Jahre war er in Haft, während sein Sohn mit dem Schlauchboot in den Westen geflüchtet ist. Als er von der Maueröffnung gehört hat, ist er sofort losgefahren, um ihn wiederzusehen. Nun sitzt er in seinem Wagen vor dem Haus seines Sohnes und wagt es nicht zu klingeln ...

Das Volkstheater Rostock hat in Zusammenarbeit mit lunatiks produktion mehr als 70 Zeitzeugen interviewt, die sich an ihre persönlichen Erlebnisse rund um den Wendeherbst 1989 erinnern. Die Resonanz auf die verschiedenen Presseaufrufe war überraschend groß und außerordentlich positiv.
Im Fokus der Recherchearbeit standen Lebensläufe vor und nach dem Kristallisationspunkt des Mauerfalls, der sich bei fast allen Befragten als gravierender biographischer Schnitt darstellte - verbunden mit Verlust und Gewinn und einem Moment, in dem für einen kurzen Zeitpunkt buchstäblich "alles offen" schien.
Die Bandbreite der recherchierten Geschichten reicht vom Werft-Arbeiter bis zum Professor, vom Bürgerrechtler bis zum überzeugten SED-Funktionär. Entstanden ist so ein vielfältiges, widersprüchliches Panorama, in dem die Zeit aus dem persönlichen Blickwinkel vieler Personen erlebbar wird. Welche Erinnerungen gibt es an das "erste Mal" im Westen, an die große Euphorie, aber auch an die neuen Ängste und Risiken in einer Zeit radikaler Umbrüche? Im Kontrast zu einer Geschichtsschreibung, die sich vordergründig am Handeln der politischen Protagonisten orientiert, ist das Rostocker Projekt eine Homage an die Statisten der Geschichte.

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Hier finden Sie Kritiken zur Inszenierung.

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Link zur MySpace-Seite mit der Musik zur Inszenierung.