pottfiction Camp : LEGOtopia - die utopische Stadt
Bauphase II der Performance-Serie LEGOtopia
Künstlerische Leitung: Janette Mickan, Tobias Rausch
7. - 14. August 2009, Consol-Theater Gelsenkirchen
Campleitung: anschlaege.de
Gefördert durch die Stiftung Mercator
Ein Projekt im Rahmen von Kulturhauptstadt Europas RUHR 2010
Eine Gruppe Jugendlicher entwickelt eine utopische Stadt als LEGO-Performance. An jedem Tag entsteht ein neues Gebäude von "LEGOtopia" ...
Wir betreten die Stadt durch die Schleuse - doch was befindet sich dahinter? Was müssen wir tun, um in die Stadt unserer Utopien zu gelangen? Wer darf hinein, wer muß draußen bleiben?
Wir gelangen zum Tempelbezirk. Wir lernen drei Religionen von "LEGOtopia" kennen: die FKK-Religion, die Nichts-Religion und den Sessler-Kult. Jede Religion hat ihre eigene Entstehungsgeschichte, eigentümlich Rituale und andere Ideale und Wertvorstellungen. Der Sessler-Kult zeichnet sich durch radikale Gemütlichkeit aus und stimuliert seine Anhänger zu Entspannung und Gelassenheit. Trotzdem zeigt er in den folgenden Tagen einen gewissen missionarischen Eifer. Allabendlich wird mit neuen Mitgliedern des Kults rituell ein Klappstuhl gesteinigt, um der Ungemütlichkeit den Kampf anzusagen.
Wir gelangen zum Marktplatz. Dort wird experimentelle Marktforschung betrieben, indem die Bewohner von "LEGOtopia" als Hunde einen Blumenladen besuchen oder in einem Bekleidungsgeschäft ihre T-Shirts nach einem choreographischen Muster wechseln.
Wir gelangen zur Kommandozentrale von "LEGOtopia". Bei den Wahlen gewinnt die Partei "EZP - Die Schildkröten" eine deutliche Mehrheit gegenüber den Monarchisten. Ihr Programm: mehr Zeit für alle. Ab sofort wird der Tag auf 48 Stunden verlängert. Wie die zusätzlichen 24 Stunden verwendet werden, bleibt jedem selbst überlassen.
Wir gelangen zum Swingerclub. Eine Analyse der Lebensformen und Partnerschaften in "LEGOtopia" ergibt: anything goes. Es gibt klassische Zweierbeziehungen zwischen Mann und Frau, allerdings wird das Verhältnis komplizierter und gleichberechtigter. Es gibt aber auch offene Formen des Zusammenlebens in WGs und wechselnden Partnerschaften. Die Maxime lautet: Toleranz.
Bei einer großen Abschlußpräsentation auf der Bühne des Consol-Theaters wurden die Ergebnisse der Expedition nach "LEGOtopia" in einer lecture performance öffentlich gezeigt.
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